Lieber Fahrrad oder Kickboard? Lieber Flöte oder Schlagzeug? Lieber ein Einzelkind sein oder Geschwister haben, mit denen man sich nicht versteht? Lieber es wächst dir ein Schnauz oder dir fallen die Haare aus? Lieber von jemandem geküsst werden, den du nicht liebst oder nicht geküsst werden für die nächsten fünf Jahre? Mit diesen und weiteren Fragen werden die Kinder zu Beginn von „Oh Yeah/Hell No“ begrüsst. Schliesslich wollen die drei Performer:innen Denise, Ernestyna und Christoph die anwesenden Kinder kennenlernen, bevor sie sich an ihre Experimente wagen. Wenn die Kinder auf diese Weise spielerisch ebenfalls zu Expert:innen von Grenz-Fragen geworden sind, geht es ans Eingemachte. Auf der Versuchsbühne testen die drei Performer:innen mit vollem Körpereinsatz ihre eigenen Grenzen und untersuchen dabei Fragen wie „Wann wird etwas Tolles ätzend?“ oder „Hast Du schon einmal etwas probiert, vor dem Du Angst hattest?“. Live und ohne doppelten Boden probieren sie aus, ob es wirklich schön ist, eine ganze Torte alleine aufzuessen und ob es wehtut, die Finger in heisses Wachs zu tauchen.

Bei allem Schabernack, der auf der Bühne getrieben wird, bleibt die performative Anlage in der Behandlung ihrer grossen Fragen ernsthaft und behutsam: Wie spürt man, was man möchte und was nicht? Wie finde ich den Mut, klar zu sagen, was ich will und was ich nicht will? Und woher nehme ich die Selbstverständlichkeit, meine Einwilligung jederzeit zu widerrufen?

Das Stück «Oh yeah! Hell no!» ist geprägt davon, dass die Kinder im Publikum in ständiger Interaktion mit den drei Performenden auf der Bühne sind. Frei nach Beuys’ Ausruf: «Wer nicht mitdenkt, fliegt raus!» sind die Kinder aktiver Teil der Vorstellung und gestalten diese mit. Sie dürfen mitreden, mit bestimmen und wer will (aber nur, wer will!) darf sogar mal auf die Versuchsbühne.

Rückmeldung einer Lehrperson, die mit ihrer Klasse die Proben besucht hat: «Das ihr als Denise und Christoph auf der Bühne seid und nicht versucht, die Kids mit billigen Theatertricks zu unterhalten, sondern sie mitnehmt in eure Erfahrungswelt,(…) hat uns total reingezogen»

admin

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